Wenn der technische Hochwasserschutz versagt – Blick zurück auf das Extremhochwasser 2013

Gebrochene Deiche, überflutete Orte und zehntausende Menschen, die evakuiert werden mussten – so sah der Juni 2013 in weiten Teilen Deutschlands aus. In Brandenburg, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen war es zu Überflutungen gekommen. Besonders schwer traf es die Menschen an Elbe und Donau. 

Hauptursache für das Jahrhunderthochwasser war intensiver Dauerregen, der nach einem ungewöhnlich nassen Mai auf ohnehin schon wassergesättigten Boden traf und nicht aufgenommen werden konnte. In der Folge kam es bis Mitte Juni in sieben europäischen Ländern zu Überflutungen. In Deutschland wurde in 55 Landkreisen Katastrophenalarm ausgerufen. An mehreren Stellen gab es Deichbrüche bspw. bei Deggendorf in Bayern oder bei Fischbeck an der Elbe in Sachsen-Anhalt. Verheerende Überflutungen waren die Folge. Neben der Bundeswehr waren auch das Technische Hilfswerk und Feuerwehren aus ganz Deutschland in den betroffenen Regionen im Einsatz. In einem Bericht der Bunderegierung wird der entstandene Schaden mit rund 6,7 Milliarden Euro beziffert. Davon entfallen etwa 1,5 Milliarden Euro auf Schäden von Privathaushalten. 

Das Hochwasser 2013 in Andernach am Rhein.
Das Hochwasser 2013 in Andernach am Rhein.

Die Menschen am Rhein entgingen im Sommer 2013 nur knapp einer Katastrophe. Zwar kam es auch hier zu Hochwasser, aber nicht so extrem wie an Elbe und Donau. Dabei hätte es auch ganz anders kommen können. Das für die Wassermassen verantwortliche Tiefdruckgebiet lag im Osten Europas. Eine geringe Verlagerung nach Westen hätte auch am Rhein zu extremen Hochwasserlagen führen können.

Flutkatastrophen wie das Hochwasser 2013 zeigen, dass technische Schutzmaßnahmen nur bis zu einem gewissen Grad wirksam sind. Auch hinter Deichen und mobilen Schutzwänden besteht ein Hochwasserrisiko. Wer den Schaden möglichst gering halten will, muss rechtzeitige die richtige Vorsorge treffen. Das gilt auch für die Anwohner am Rhein! Online kostenlos zur Verfügung stehende Hochwassergefahrenkarten zeigen, wie gefährdet der eigene Wohnort ist.