Vom Rhein an die Elbe: Die Hochwassernotgemeinschaft Rhein (HWNG) war am 8. und 9. September an „fremden Gewässern“ aktiv. Die Flussgebietsgemeinschaft Elbe (FGG Elbe) und der Freistaat Sachsen hatten zur zweitägigen Fachtagung „20 Jahre nach der Elbeflut – Wo stehen wir jetzt?“ in Dresden geladen. Bei dem historischen Katastrophenereignis im August 2002 waren allein in Sachsen 21 Menschen gestorben und Schäden in Milliardenhöhe entstanden. Auf der zweitägigen Fachtagung, zu der auch Vertreter*innen anderer Flussgebiete eingeladen waren, wurde an die Flut erinnert und ein Blick auf seither geleistete Anstrengungen und zukünftige Aufgaben für den Hochwasserschutz im Elbe-Einzugsgebiet geworfen.
Zusammen mit dem HochwasserKompetenzCentrum (HKC) und der Hochwasserpartnerschaft Elbe (HPE) war die HWNG auf der Ausstellung „Hochwasserschutz, Eigenvorsorge und Katastrophenschutz“ vertreten. Am Gemeinschaftsstand der drei Vereine tauschten sich Riku Vogt (HWNG), Reinhard Nieberg (HPE), Sydney Gerschermann und Moritz Floegel (HKC) mit Fachleuten, aber vor allem auch mit der breiten Öffentlichkeit aus, um zu informieren und zu sensibilisieren.
Da Hochwasser keinen Halt vor Landesgrenzen macht, muss auch ein umfassender Hochwasserschutz länderübergreifend erfolgen. Die letzten verheerenden Hochwasser am Rhein liegen zwar schon 30 Jahre zurück, doch die Hochwasser der letzten Jahrzehnte an Elbe, Oder und Donau sowie die Flutkatastrophe 2021 in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben gezeigt, dass man sich nicht in Sicherheit wiegen darf. Auch am Rhein ist ein solches Extremereignis möglich. Eine umfassende Vorsorgestrategie, die nicht nur auf den technischen Hochwasserschutz stützt, sondern auch auf die Flächenvorsorge, die Bauvorsorge, Risikovorsorge und die Gefahrenabwehr, ist unerlässlich. Die HWNG und die HPE eint ihr Einsatz für einen besseren Schutz vor Hochwasser. Beide Vereine unterstützen sich gegenseitig über die Ländergrenzen hinaus.
Im August 2007, zum fünften Jahrestag der Elbeflut, wurde die HPE nach Vorbild der HWNG und mit deren Unterstützung gegründet. 2012 wurde eine enge Zusammenarbeit beschlossen. Es besteht eine gegenseitige Mitgliedschaft und es erfolgt ein regelmäßiger Austausch zwischen den Mitgliedern beider Vorstände im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung, die im Wechsel an der Elbe und am Rhein stattfindet.