Mitgliederversammlung der HWNG Rhein e. V. am 13. November 2019 in Braubach – Anpassung an den Klimawandel durch Vorsorge und Resilienz

Angesichts eines weiteren Rekordsommers scheint auch in diesem Jahr der Gedanke an ein Hochwasser weit hergeholt. Prognosen besagen jedoch, dass der Temperaturanstieg von ca. 1,5 bis 4,0 oC gegenüber 1971-2000 zur einer höheren Verdunstung führt. Die Folge sind die in den letzten Jahren gehäuft zu beobachtenden extreme Wetterereignisse. Neben häufigeren, stärkeren und länger anhaltenden Hitzeperioden, sind das in unseren Breiten insbesondere nicht vorhersagbare Starkregenereignisse aber auch extreme langanhaltende Hochwasser.

Wenn auch die letzten verheerenden Hochwasser am Rhein 30 Jahre zurückliegen, haben die Hochwasser der letzten Jahrzehnte an Elbe, Oder und Donau gezeigt, dass man sich nicht in Sicherheit wiegen darf. Ein Extremereignis, bei dem die Schäden der „Jahrhundertereignisse“ von 1988, 1993 und 1995 bei weitem übertroffen werden könnten, ist auch am Rhein nicht nur möglich, sondern sehr wahrscheinlich.

Unerlässlich ist daher eine umfassende Vorsorgestrategie, die nicht nur auf den technischen Hochwasserschutz stützt, sondern auch auf die Flächenvorsorge, die Bauvorsorge, Risikovorsorge, die Gefahrenabwehr usw. und zwar auch für extreme Hochwasser, die auch oder gerade die Menschen hinter Hochwasserschutzanlagen-treffen werden. Wir müssen gemeinsam lernen mit Risiken und Unsicherheiten zu leben. Nur so kann das Ziel einer resilienten Gesellschaft erreicht werden.

In Rheinland-Pfalz wird die Hochwasser- und Starkregenvorsorge seit 10 Jahren durch das Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge vorangetrie-ben. Das IBH unterstützt Hochwasserpartnerschaften und in den letzten Jahren ver-stärkt die Kommunen bei der Erstellung von „Örtlichen Hochwasservorsorgekonzep-ten“. Eines von den ca. 600 fertiggestellten oder laufenden Konzepten, ist das „Örtliche Hochwasservorsorge-Konzept“ der Verbandgemeinde Loreley, das anläss-lich der Mitgliederversammlung in Braubach vorgestellt wird. Es umfasst sowohl die Starkregenproblematik wie auch extreme Rheinhochwasser.

Schutz und Vorsorge sind, insbesondere angesichts extremer Hochwasser- und Starkregenereignisse, endlich. Somit rückt die Frage nach der Resilienz, d. h. die Widerstands-, Bewältigungs- und Anpassungsfähigkeit von Bevölkerung und Infra-strukturen gegenüber Extremereignissen ins Blickfeld. Der aktuelle Forschungsstand zur Resilienz und deren Stärkung wird der zweite thematische Schwerpunkt der Veranstaltung sein.

Neben den Mitgliedern die HWNG sind auch Interessierte aus Verwaltungen, Institutionen, Verbänden etc., die sich mit Hochwasserfragen befassen, herzlich eingela-den. Weitere Details zum Programm entnehmen Sie bitte der Anlage. Für die Planung der Veranstaltung bitten wir um eine verbindliche Anmeldung spätestens bis zum 31. Oktober 2019, per Mail unter: ueifler@gstbrp.de, oder unter:

Dr. Ute Eifler
Hochwassernotgemeinschaft Rhein e. V.
Deutschhausplatz 1
55116 Mainz

Tel.: 06131/2398-186
Mobil: 0172/6993047
Fax: 06131/2398-139 o. -146