Erhebliche Defizite sieht sie jedoch bei der Umsetzung der Maßnahmen zur Erreichung des Zieles „Minderung der Hochwasserstände um bis zu 70 cm“. Statt einer klaren Benennung der Schwierigkeiten und Probleme, die zur Nichterreichung des Ziels führten – auf fast allen Rheinstrecken und bei fast allen Hochwässern das Ziel der Minderung von Hochwasserständen mit 10 bis 20 cm um mehrere Dezimeter verfehlt – benennt die Bilanz „Rhein 2020“ „Traumzahlen“. In der Bilanz sind Maßnahmen enthalten, die 2020 noch nicht einsatzbereit sind, sondern vielleicht erst in 5 Jahren. Tatsächlich stehen bis 2020 nur etwa 300 Mio. m³ und nicht 340 Mio. m³ Rückhaltevolumen zur Verfügung. Seit 1995, d. h. in 25 Jahren, sind nur 140 Mio. m³ Rückhalteraum neu geschaffen worden. Das sind weniger als 60 Mio. m³ pro 10 Jahre! In den nächsten 10 Jahren, bis 2030, sollen jedoch Rheinministerkonferenz 2020 in Amsterdam. Foto: Internationale Kommission zum Schutz des Rheins, IKSR240 Mio. m³ umgesetzt werden! Für die HWNG ist das realitätsfer, da die Umsetzung viermal schneller als bisher erfolgen müsste.
Auch der Verpflichtung aus der letzten Rheinministerkonferenz, neue Rückhalteräume darzustellen, müssen die Bundesländer jetzt endlich nachkommen und die vorhandenen riesigen Rückhalteräume, wie z. B. der Polder Trebur, schnell umsetzen, fordert die Die HWNG Rhein, vertreten durch Riku Vogt, freut sich auf die Fortsetzung der intensiven Zusammenarbeit mit der IKSR unter Ihrem neuen Geschäftsführer Marc Daniel Heintz. Foto: Riku Vogt, HWNG RheinHWNG.
Um die erforderliche Umsetzung zu beschleunigen, müssen die Probleme klar benannt, Lösungsmöglichkeiten und Handlungsweisen entwickelt werden. Nur so sind die Rheinminister zu richtungsweisenden Beschlüssen und Visionen zu ermuntern.
Die HWNG Rhein unterstützt die IKSR bei der Erreichung der Ziele weiterhin tatkräftig, wie z. B. bei der Schaffung von finanziellen Beteiligungen im Ober- Unterlieger-Ausgleich. Sie folgt den Schlussfolgerungen der Klimaanpassungsstrategie der IKSR, sämtliche notwendigen Maßnahmen zu beschleunigen und z. B. die Resilienz gegenüber Extremhochwasser zu stärken. In der Sensibilisierung für private und öffentliche Hochwasservorsorge durch Öffentlichkeitsarbeit, sieht die HWNG schnelle und effektive Schadensminderungspotentiale.
Gerade im Zeichen der Diskussionen zur Klimaanpassung müssen alle Akteure im Hochwasserschutz und insbesondere die Öffentlichkeit animiert werden, die Anstrengungen und Aktivitäten für mehr Rückhalteräume und Hochwasservorsorge deutlich zu steigern. Nur so können wir gemeinsam mit der IKSR den Herausforderungen des Klimawandels wirksam begegnen!