Fest steht, im Hochwasserschutz wurde, insbesondere dank der länderübergreifenden intensiven Zusammenarbeit entlang des Rheins, schon sehr viel erreicht. Durch die Umsetzung des Aktionsplan Hochwasser der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) und der Hochwasserrisikomanagement Richtlinie sind schon deutliche Verbesserungen, sowohl in der Hochwasserrückhaltung wie auch der begleitenden Maßnahmen zur Verbesserung der Hochwasservorhersage, der Sensibilisierung und der Minderung von Schadensrisiken, zu erkennen. Trotzdem besteht die dringende Notwendigkeit, den Hochwasserschutz und insbesondere die öffentliche und private Hochwasservorsorge am Rhein, aber auch in den Einzugsgebieten, zu forcieren und auszuweiten. „Wer gut vorgesorgt hat, muss weniger bangen, wenn ein Hochwasser oder kurzfristig ein Starkregenereignis droht.“
Der technische Hochwasserschutz hat Grenzen. Das muss allen Beteiligten bewusst sein. Um die Schadensfolgen z. B. hinter Hochwasserschutzanlagen zu minimieren sind weitere Anstrengungen insbesondere in der Hochwasservorsorge notwendig. Die Ausweitung der Hochwasservorsorge auf alle Bereiche ist eine der Zielvorgaben der EU-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie. Alle Beteiligten, Verantwortliche und Bürger sind darin gefordert, die Hochwasservorsorge voranzubringen. Hierzu gibt es in den Bundesländern unterschiedliche Herangehensweisen. In Rheinland-Pfalz wurden in den letzten Jahren erfolgreich Hochwasserpartnerschaften an fast allen größeren Flüssen und Flussabschnitten gebildet, in denen Maßnahmen des Hochwassermanagements festgelegt und umgesetzt werden. In „Örtlichen Hochwasserschutzkonzepten“ werden, gemeinsam mit Verwaltungen und Bürgern, Hochwasserschutzlösungen für einzelne Ortschaften erarbeitet.
Neben der öffentlichen Hand sind auch die Betroffenen aufgefordert, im eigenen Interesse Hochwasservorsorge zu betreiben, um Schäden möglichst gering zu halten. Da Starkregen und Hochwasser infolge des Klimawandels eine Dauergefahr darstellen, die schnell die Existenz bedrohen kann, lohnt sich auf jeden Fall eine Elementarschadenversicherung.