Beispiele für Sensibilisierung und Information – Nur wer die Gefahren kennt, kann Vorsorge treffen!

Beispiele für Sensibilisierung und Information – Nur wer die Gefahren kennt, kann Vorsorge treffen!


Aktion „Pegellatte“, Bürgerinitiative Hochwasser Rodenkirchen

1. Beschreibung der Maßnahme

Die „Aktion Pegellatte“ versucht alle Anrainer des Rheines für ein gemeinsames Handeln gegen Hochwasser zu sensibilisieren, um die Hochwassergefahr zu reduzieren.
2. Wie wurde/wird die Maßnahme umgesetzt?

Bürgerinitiative: Ein Motorboot, das auf den Namen „Pegellatte“ getauft und auf eine Reise auf dem Rhein geschickt wurde. Insgesamt wurden – oft gemeinsam mit Mitgliedsstädten der HWNG Rhein – 40 Veranstaltungen in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden durchgeführt.
3. Hauptverantwortliche Institution

Bürgerinitiative Hochwasser Altgemeinde Rodenkirchen e.V. (Köln)
http://www.hochwasser.de
4. Kooperationspartner

Hochwassernotgemeinschaft Rhein e.V., Internationale Kommission zum Schutze des Rheins, Deutsches Komitee Katastrophenvorsorge
5. Beteiligung und Finanzierung

Anwohner des Rheines, Kommunen (Politik und Verwaltung), Bürgerinitiativen.
Kosten: ca. 68.000 Euro
6. Erfolg und Nutzen

Teilweise sehr große öffentliche Resonanz. Medienbegleitung und Dokumentation (WDR)
7. Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Sensibilisierung mit dem Ziel der Verhinderung sehr großer Schäden; Erhaltung u. Renaturierung von Retentionsraum für den Rhein (Oberrhein, Mittelrhein, Niederrhein)
8. Welche Hindernisse (Konflikte) wurden überwunden?

Konflikte mit anderen Interessengruppen (z. B. gesteuerte Retention und Naturschutz) bestehen, Kompromisse müssen gefunden werden.


„Hochwasser setzt Marken“ – Wettbewerb, Kalender, Ausstellung

1. Beschreibung der Maßnahme

Innovative Hochwassermarken, Wettbewerb, Kalender, Ausstellung  „Hochwasser setzt Marken“
2. Wie wurde/wird die Maßnahme umgesetzt?

Ausschreibung eines bundesweiten Wettbewerbs, Veröffentlichung der Siegerbeiträge in einem Kalender und einer Ausstellung (Rollups)
3. Hauptverantwortliche Institution

Hochwassernotgemeinschaft Rhein e. V.

4. Kooperationspartner

Sustainable Development of Floodplains (SDF), Rijkswaterstaat Oost Nederland
5. Beteiligung und Finanzierung

Flussanwohner aus ganz Deutschland (Rhein, Elbe, Lahn), Kommunen, Bürgerinitiativen, Privatpersonen.
Kosten: ca. 6.000 Euro (Ausschreibung und Kalendererstellung)
6. Erfolg und Nutzen

Große Beteiligung. Relativ großes Interesse am Kalender, Präsentation der Ausstellung bei verschiedenen Veranstaltungen
7. Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Mahnung, Sensibilisierung, Gefahrenbewusstsein schaffen mit dem Ziel der Verhinderung sehr großer Schäden (Bausubstanz, Produktionsstätten, Infrastruktur, private und öffentliche Vermögenswerte)
8. Welche Hindernisse (Konflikte) wurden überwunden?

In hochwasserfreien Zeiten ist die Motivation, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen schwierig
Hochwassermarke aus Keramik in Königswinter


Visualisierung von Hochwasser, Garvin Dickhof (Beitrag zum Hochwasserwettbewerb der HWNG)

1. Beschreibung der Maßnahme

Innovative Visualisierung von Hochwasser:
Rahmen mit einem auf Glas gezogenes Teilbild eines bestimmten Hochwasserfotos, das mit dem betrachteten Ort übereinstimmt. Wird die Realität durch den Rahmen betrachtet, so wird das Ausmaß der Flut, jedoch im realen Treiben der Stadt erkennbar: Autos und Menschen verschwinden im Wasser.
2. Wie wurde/wird die Maßnahme umgesetzt?

Entwurf als Beitrag einem Wettbewerb der Hochwassernotgemeinschaft Rhein e. V.
3. Hauptverantwortliche Institution

www.hochwassernotgemeinschaft-rhein.de;
Garvin Dickhof, Künstler, Viersen
4. Kooperationspartner


5. Beteiligung und Finanzierung

Künstlerentwurf
6. Erfolg und Nutzen

nicht erprobt
7. Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Mahnung, Sensibilisierung, Gefahrenbewusstsein schaffen mit dem Ziel der Verhinderung sehr großer Schäden (Bausubstanz, Produktionsstätten, Infrastruktur, private und öffentliche Vermögenswerte)
8. Welche Hindernisse (Konflikte) wurden überwunden?

In hochwasserfreien Zeiten ist die Motivation, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen schwierig


Information und Erlebnis verbinden – Bürgerinformation und Tourismus, Deichinformationszentrum Neuwied

1. Beschreibung der Maßnahme

Information der Bevölkerung und der Besucher über das Hochwasserschutzsystem der Stadt  und Sensibilisierung für Hochwassergefahren
2. Wie wurde/wird die Maßnahme umgesetzt?

Museum und Deichführungen (Deichstadtweg)
3. Hauptverantwortliche Institution

Förderverein Neuwieder Deich e.V.
www.deichinfo.de
4. Kooperationspartner

Umweltweltministerium, Stadt Neuwied,
Stadtwerke Neuwied, SÜWAG Energie AG, Sparkasse Neuwied, Provinzial Versicherung, Sachsponsoren, Personen, Firmen
5. Beteiligung und Finanzierung

siehe Kooperationspartner
6. Erfolg und Nutzen

Beitrag zur Hochwassersicherheit, Sensibilisierung des Bewusstseins für die Hochwassergefahren.
Der Deich verbindet die Menschen.
7. Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

wesentlicher Beitrag zum Schutz vor Hochwasserfolgen
8. Welche Hindernisse (Konflikte) wurden überwunden?

In hochwasserfreien Zeiten ist die Motivation, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, bei den Bürgern gering.
Blick auf den Neuwieder Deich mit dem Deichinformationszentrum


Hochwassertelefon der Stadtentwässerungsbetriebe (StEB) Köln

1. Beschreibung der Maßnahme

Ein Telefon, wo die aktuelle Wasserstandsvorhersage für den Kölner Pegel abgehört und Bürger bei Bedarf beraten werden, wurde eingerichtet. Dieses Hochwassertelefon gibt es schon seit 1980 und wird sowohl im Hochwassereinsatz als auch in der hochwasserfreien Zeit genutzt.
2. Wie wurde/wird die Maßnahme umgesetzt?

Einrichtung einer Telefonnummer (0221/221-26161) und werktägliche bzw. im Hochwassereinsatz tägliche Aktualisierung der Bandansage.
3. Hauptverantwortliche Institution

Kommune
4. Kooperationspartner

Nur StEB Köln
5. Beteiligung und Finanzierung

Eigenfinanzierung
6. Erfolg und Nutzen

Gerade in Zeiten ohne Internet war dies ein sehr guter Informationsweg. Dies bleibt das Hochwassertelefon auch weiterhin, auch wenn die Wasserstandsvorhersage auf der Internetseite, www.steb-koeln.de, sehr gut angenommen wird. Vielen Betroffenen ist der persönliche Kontakt am Telefon sehr wichtig.
7. Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Informierte Bürger. Über die Stadtgrenzen Köln hinaus, rufen betroffene Personen an, um die Entwicklung zu erfragen.
8. Welche Hindernisse (Konflikte) wurden überwunden?

Keine


Kostenlose Hochwasserführungen durch die Hochwasserschutzzentrale Köln

1. Beschreibung der Maßnahme

Es werden kostenlose Führungen zum Thema Hochwasserschutz durch die Kölner Altstadt mit Besichtigung einer Lagerstätte für mobile Wände im Widerlager der Deutzer Brücke angeboten. Diese Führungen werden für unterschiedliche Zielgruppen aus Köln und Umland angeboten, z.B. Schüler, Studenten, Expertengruppen, interessierte Bürger, Politiker usw. Die Universitäten aus Köln und Bonn nutzen dieses Angebot in Ihren Seminaren, sowohl für Lehramtskandidaten als auch für Bachelor- und Masterstudenten. Zusätzlich kommen nationale und internationale Delegationen zum Fachaustausch nach Köln. Im Jahr finden ca. 30 Führungen mit Gruppen aus dem In- und Ausland statt.
2. Wie wurde/wird die Maßnahme umgesetzt?

Die Führungen werden von den Mitarbeitern der Hochwasserschutzzentrale durchgeführt. Die Hochwasserschutzzentrale ist bei den StEB Köln angegliedert.
3. Hauptverantwortliche Institution

Kommune
4. Kooperationspartner

Nur StEB Köln
5. Beteiligung und Finanzierung

Eigenfinanzierung
6. Erfolg und Nutzen

Die Führungen zum Hochwasserschutz sind Teil der Sensibilisierungsarbeit der StEB Köln. Durch die Hochwasserführung kann man den Kölner Hochwasserschutz bewusst sehen und anfassen. Damit werden viele Personen für das Thema Hochwasser und Hochwasserschutz auf einer sehr anschaulichen Art und Weise sensibilisiert und dienen zusätzlich als Multiplikatoren.
7. Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Seit sehr vielen Jahren werden diese Hochwasserführungen angeboten und über die Stadtgrenzen von Köln hinaus sehr gut angenommen.
8. Welche Hindernisse (Konflikte) wurden überwunden?

Keine


Überflutungsgefahrenkarten

1. Beschreibung der Maßnahme

Seit 2004 sind die Hochwassergefahrenkarten für Rheinhochwasser auf dem Kölner Stadtgebiet berechnet und auf der Internetseite, www.steb-koeln.de, veröffentlicht. Diese wurde durch die Grundhochwassergefahrenkarten für 2 Szenarien und seit 2017 durch die Starkregengefahrenkarten für 3 Szenarien ergänzt. Die Anwendung ist intuitiv bedienbar. Einschätzungen für alle drei Gefährdungen können adressenscharf abgerufen werden. Zudem werden möglichen Vorsorgemaßnahmen in Form von Broschüren mit an die Hand gegeben.
2. Wie wurde/wird die Maßnahme umgesetzt?

Frei verfügbare Überflutungsgefahrenkarten auf der Internetseite der StEB Köln, www.steb-koeln.de. Seit 2013 werden die Hochwassergefahrenkarten des Landes NRW veröffentlicht. Die Grundhochwasser- und Starkregengefahrenkarten sind im Auftrag der StEB Köln berechnet worden.
3. Hauptverantwortliche Institution

Kommune
4. Kooperationspartner

Nur StEB Köln
5. Beteiligung und Finanzierung

Eigenfinanzierung, außer die Hochwassergefahrenkarte des Landes NRW.
6. Erfolg und Nutzen

Jede Person kann nun für die drei Gefahrensituationen bei verschiedenen Szenarien schauen, ob sie gefährdet ist oder nicht. Mit dieser sehr guten Einschätzung kann man sich auf die Gefahren-situationen besser vorbereiten. Der Bekanntheitsgrad der Gefahrenkarten ist deutlich gestiegen. Dies belegen die Zugriffszahlen. Damit ist der erste Schritt zur Vorsorge erreicht, denn nur wer die Gefahr kennt, kann entsprechend Vorsorgemaßnahmen treffen.
7. Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Objekte werden hochwasserangepasst gesatltet, Flächen werden umgenutzt und man nimmt die Gefahr bewusster wahr.
8. Welche Hindernisse (Konflikte) wurden überwunden?

Gerade Privatpersonen befürchteten, dass Ihre Immobilien an Wert verlieren könnten mit der Veröffentlichung der Überflutungsgefahrenkarten. Dies ist in Köln aber nicht der Fall gewesen. Unternehmen haben diese Gefahren aufgenommen und eigenen Schutz bzw. Einsatzpläne erstellt.